1 Peter 4 Kingcomments Bibelstudien Damals und heute1Pet 4,1. Der erste Vers von Kapitel 4 schließt unmittelbar an das Vorhergehende an. Das erkennst du an dem Wörtchen „nun“. Dieses Wörtchen macht deutlich, dass jetzt eine Schlussfolgerung folgt. Als Christus auf der Erde war, hat Er im Fleisch gelitten. Das bezieht sich nicht auf sein Werk am Kreuz, sondern auf sein Leben inmitten gottfeindlicher Menschen, wie religiös sie auch gewesen sein mochten. Er entsprach nicht ihren fleischlichen Begierden und ließ sich nicht zu irgendeiner Sünde verleiten. Der Wille Gottes bestimmte sein Leben, und Ihm vertraute Er sich an. Die Folge war, dass Er Leiden zu ertragen hatte. Er litt, weil Er vollkommen auf Gott ausgerichtet war und mit der Sünde nichts zu tun haben wollte. Er wollte nichts in Unabhängigkeit von Gott tun. Das ist ein Gedanke, mit dem du dich wappnen sollst. Die Aufforderung, dich zu wappnen, zeigt, dass ein Kampf zu führen ist. Wenn du diesen Kampf gewinnen willst, so wie der Herr Jesus überwunden hat, musst du dich wappnen. Die Waffe ist keine materielle Waffe, sondern besteht aus einem Gedanken. Der Inhalt dieses Gedankens ist Christus und die Tatsache, dass Er im Fleisch gelitten hat. Wenn du zur Sünde versucht wirst, so hol diese Waffe hervor: den Gedanken, dass Christus im Fleisch gelitten hat. Er hat gelitten und in den Leiden standgehalten und überwunden. Der Kern dieses Gedankens ist, dass Christus die Leiden im Fleisch erfahren hat, weil Er im vollen Vertrauen auf seinen Vater und in der Erfüllung seines Willens gelebt hat. Satan hat Ihn versucht, indem er Ihm anbot, seine Herrschaft anzutreten, ohne dafür leiden zu müssen (Mt 4,8-10). Die Menschen haben Ihn versucht, indem sie Ihn zum König machen wollten, ohne dass Er hätte leiden müssen (Joh 6,15). Der Herr hat jede Versuchung zurückgewiesen und die Leiden gewählt, weil das Gottes Weg zur Herrlichkeit war. Joseph ist darin dem Herrn Jesus ähnlich gewesen. Er hat ebenfalls gelitten, weil er bei der Sünde nicht mitmachen wollte. Er wollte sich nicht an den Sünden seiner Brüder beteiligen und wollte auch nicht sündigen, als die Frau des Potiphar ihn dazu verführen wollte (1Mo 37,2; 1Mo 39,9). Dadurch litt er um der Gerechtigkeit willen, geradeso wie der Herr Jesus. Du musst dich mit derselben Gesinnung wappnen; das bedeutet, dass du lieber leidest als dass du sündigst. Es geht darum, dass du der Sünde nicht nachgibst, wozu die Welt dich beständig verleiten will. Wenn du im Fleisch leidest, das ist im Leib, ist es klar, dass du mit der Sünde abgerechnet hast und dich ihr nicht hingibst. Wenn du ihr nachgibst, leidest du nicht. Die Sünde zu genießen, bedeutet kein Leiden. Du kannst die Sünde genießen (Heb 11,25), doch bedenke, dass es sich um einen zeitlichen Genuss handelt, der einen bitteren und häufig bleibenden Nachgeschmack hat. Christus hatte nichts mit Sünde zu tun, und deshalb litt Er. Für dich, der du Ihm folgen willst, so wie du das, wie ich hoffe, in der Taufe bekannt hast, gilt dasselbe. 1Pet 4,2. Mit deiner Bekehrung und deiner Taufe ist „die übrige Zeit“ angebrochen, um dem Willen Gottes zu leben. Du hast in der Vergangenheit Zeit genug vertan, deine Begierden zu erfüllen. Darf ich dich fragen, wie du nun – im Gegensatz zu früher – deine Zeit verbringst? Machst du einfach so weiter mit dem übermäßigen Konsumieren von Filmen und anderer Unterhaltung? Gehst du weiterhin völlig in Sport und Spiel auf, wie die Welt das tut? Bist du weiterhin beständig damit beschäftigt, aus deinem Zuhause eine komfortablere Wohnung zu machen? Es geht nicht immer um Dinge, die an sich falsch sind. Es geht darum, dass es Dinge sind, die das Leben von Menschen ausmachen, die sich nicht um den Willen Gottes kümmern, sondern die nach ihren eigenen Begierden leben. 1Pet 4,3. Zu diesen Menschen gehörtest du früher auch, und auf diese Weise lebtest auch du. Hat sich das bei deiner Bekehrung zu Gott und deiner Übergabe an den Herrn Jesus geändert? Du hast von dem Augenblick an ein völlig anderes Lebensprinzip bekommen, einen völlig anderen Lebensinhalt und ein völlig anderes Lebensziel. Wenn das Realität für dich ist, wird das daran zu sehen sein, wie anders du deine Zeit einsetzt. Die vergangene Zeit reicht, den Willen der Nationen vollbracht zu haben. Schluss damit! Diese Zeit ist vorbei! Petrus erinnert an diese Zeit. Es ist manchmal sehr nötig und nützlich, noch einmal an die Vergangenheit erinnert zu werden. Das heißt nicht, dass die Sünden wieder hervorgeholt werden, sondern dass du dich daran erinnerst, wovon du erlöst bist, aus was für einem Pfuhl des Verderbens du gerettet worden bist. Es wird dir helfen, dass deine Dankbarkeit gegenüber Gott und deine Hingabe an den Herrn Jesus größer werden. Sieh nur, was der Wille der Nationen ist, wonach sie verlangen, und vergleiche das mit dem Willen Gottes, mit seinen Plänen für dich. Die Nationen wandeln in völliger Rebellion gegen Gott und folgen nur dem Eigenwillen; auf äußerst perverse Weise suchen sie ihre Begierden zu befriedigen. Sie lassen sich von niemandem etwas sagen und nehmen alle Ungerechtigkeit wie Wasser auf. Sie geben sich allem hin, was der Befriedigung der körperlichen und geistigen Bedürfnisse dient. Dabei scheuen sie niemand und opfern auch die Gesundheit ihres eigenen Körpers. Ungezügelter Sex, maßloses Essen und Trinken und völlige Auslieferung an Dämonen gehören zu ihrem ausschweifenden Leben. 1Pet 4,4. Es befremdet sie, dass du dich nicht mit ihnen in dasselbe Treiben der Ausschweifung stürzt. Dein neues Verhalten ist denen, die früher deine Freunde waren, fremd und unverständlich. Weil du nicht mehr mitmachst, werden sie alle möglichen verleumderischen Dinge über dich erzählen. Sie verstehen nicht, dass Gott für dich sorgt. Wenn du etwas bekommst, werden sie zum Beispiel überall erzählen, dass du es gestohlen habest. Zieh dir das nicht an, und mach dir nichts draus. 1Pet 4,5. Du kannst das dem übergeben, „der gerecht richtet“ (1Pet 2,23). Er steht im Begriff, Lebende und Tote zu richten. Das Gericht der Lebenden wird der Herrn Jesus ausüben, wenn Er kommt, um sein Reich zu errichten (Mt 25,31). Das Gericht der Toten wird Er zwischen dem Ende des Friedensreiches und dem Beginn des ewigen Zustandes ausführen (Off 20,11). Sowohl Lebende als auch Tote werden dem Rechenschaft ablegen müssen, von dem sie während ihres Lebens nichts wissen wollten. Deshalb haben sie auch die verfolgt, verleumdet und gelästert, die sich zu Ihm bekannten. 1Pet 4,6. Im Hinblick auf dieses Gericht ist bereits früher Menschen gute Botschaft verkündigt worden. Die Schrift nennt sie das „ewige Evangelium“ (Off 14,6; 7). Der Inhalt dieses Evangeliums ist, dass jeder, der sich als vor Gott schuldig erkannte und das Urteil Gottes über sein Leben als Mensch im Fleisch als gerecht akzeptierte, durch die Kraft des Heiligen Geistes lebendig gemacht wurde. So ist es durch alle Zeiten hin der Geist, der lebendig macht und dadurch jemanden an dem auferstandenen Christus und seiner Zukunft teilhaben lässt. Dies war für die Gläubigen, an die Petrus schrieb, eine Ermutigung, und es ist auch eine Ermutigung für dich, der du ebenfalls das Evangelium angenommen hast, wenn auch in seiner reicheren Form: das Evangelium der Gnade. In 1Pet 4,5 hast du gelesen, dass der Herr Jesus bereit ist zu kommen und das Gericht über alle Gottlosigkeit auszuführen (vgl. Jak 5,9). Das bedeutet, dass das Ende aller Dinge nahe ist. Das war bereits der Fall, als Petrus diesen Brief schrieb. Wie viel mehr trifft das dann für die Zeit zu, in der wir leben. Dass es noch immer nicht gekommen ist, liegt an der Langmut Gottes, der nicht will, dass jemand verlorengeht (2Pet 3,9). 1Pet 4,7. Wenn du daran denkst, dass das Ende nahe ist, kann dir das Mut geben. Es dauert nicht mehr lange, dass allem Prahlen des Menschen ein Ende gemacht wird. Auch all das, worauf der Mensch vertraute, wird ein Ende haben. Dabei kannst du auch an die selbstgemachte Religion der Menschen denken mit ihrer Vorstellung, die sie sich von Gott gemacht haben. Der Materialismus und der Spiritualismus werden beim Kommen des Herrn Jesus gerichtet werden. Dann wird es vorbei sein mit allen Verleumdungen, mit allem Spott und der Verfolgung derer, die ihr Vertrauen auf den Herrn Jesus gesetzt haben. Wenn der Herr Jesus gekommen ist und alle Ungerechtigkeit gerichtet hat, kann das Friedensreich anbrechen. Wenn du das vor Augen hast, bekommst du Kraft, das zu tragen und zu ertragen, was sonst nicht zu tragen und zu ertragen wäre. Lass dich nicht durch die allgemeine Tagespolitik aufreizen, was dich zu falschem Handeln veranlassen könnte. Sei besonnen, reagiere ruhig und bedachtsam. Lass dich durch das Wort Gottes leiten. Halte dein Auge auf das Kommen des Herrn gerichtet. Dann wirst du alles um dich herum in seiner wirklichen Perspektive sehen können. Sei daher nüchtern, das bedeutet: Erlaube dem Zeitgeist nicht, deinen Blick zu trüben, sondern sorge dafür, dass er klar bleibt. Betrachte das, was auf dich zukommt, im Licht Gottes und der Zukunft, so dass du die Dinge siehst, wie sie wirklich sind, und nicht so, wie sie dir erscheinen. Die Nüchternheit macht dich nicht übermütig, sondern bringt dich dazu, zu beten. Das bestimmte Bewusstsein, dass du in der Endzeit lebst, wird dich zu echter Abhängigkeit von Gott führen. 1Pet 4,8. Nachdem Petrus auf diese Weise die Beziehung zu Gott vorgestellt hat, geht er jetzt auf die Beziehung als Christen untereinander ein. Wichtig ist dabei „vor allem“, dass es untereinander eine inbrünstige Liebe gibt. Ein echtes und enges Band unter Christen kann man vor allem an dem Interesse feststellen, das man füreinander hat. Dann lernt man einander auch kennen, sowohl in Bezug auf die Stärken als auch auf die Schwächen. In der Endzeit ist es wichtiger als sonst, dass die Gläubigen sich gegenseitig besuchen und einander ermutigen (Heb 10,24; 25). Wahre Liebe sucht das Gute des anderen. Dann werden nicht die Schwachheiten und Sünden aufgedeckt (Spr 16,27), sondern sie werden bedeckt (Spr 10,12). Die Fehler der anderen zu sehen und ausführlich zu besprechen, entspricht nicht der Liebe des Herrn. Er sieht in den Seinen keine Sünden mehr, sondern bedeckt sie mit seiner Liebe. Das bedeutet nicht, dass du Böses nicht mehr Böses nennen darfst. Es bedeutet vielmehr, dass wenn eine Sünde geschehen ist, sie möglichst schnell verurteilt und möglichst schnell vergeben wird. Liebe kann mit der Sünde nicht leben. Wenn jemand sündigt, wird die Liebe alles dafür tun, den Bruder, der gesündigt hat, davon zu überführen, so dass die Sünde bekannt und weggetan werden kann (Mt 18,15). Der Teufel wird immer versuchen, Zwietracht unter die Gläubigen zu säen, oft durch kleine Dinge. Das wird ihm nicht gelingen, wenn wir eine inbrünstige Liebe untereinander haben. 1Pet 4,9. Diese Liebe wird sich auch in der Gastfreundschaft zeigen. Dabei geht es nicht nur um deine Freunde, sondern gerade um Menschen, die du nicht kennst. „Gastfrei“ bedeutet wörtlich „Liebe zur Fremden.“ Wenn ein Gläubiger zu dir kommt, den du nicht kennst, solltest du ihm nicht nur eine Mahlzeit, sondern ein Zuhause bieten. Gib ihm das Gefühl, dass er willkommen ist und dass ihm das ganze Haus zur Verfügung steht. Das bedeutet nicht, dass du arglos sein sollst, sondern dass du diese Einstellung haben sollst. Nicht von ungefähr fügt Petrus hinzu, dass du dabei nicht murren sollst. Das kann nämlich schnell geschehen. Ein unerwarteter Gast kann dein Programm gehörig durcheinanderwirbeln. Vielleicht findest du es auch lästig, weil du gerade alles aufgeräumt hast und es nun für den fremden Gast wieder hervorholen musst. Ganz zu schweigen von den Kosten, die mit diesem Besuch verbunden sein können. Nimm deshalb dieses Wort zu Herzen, murre nicht und geh nicht berechnend zu Werke, sondern erweise reichlich Gastfreundschaft. Ladet euch gegenseitig ein, nehmt einander auf, nehmt einander an und dient einander. Lies noch einmal 1. Petrus 4,1–9. Frage oder Aufgabe: Was ist in der Endzeit besonders wichtig? Einander als gute Verwalter dienen1Pet 4,10. Der Herr hat jedem etwas gegeben, um dem anderen damit zu dienen. Du darfst mit deiner Gnadengabe denen dienen, die auf der Erde für Gott die wichtigsten Menschen sind: der Gemeinschaft der Gläubigen. Was dir dazu gegeben ist, wird Gnadengabe genannt. Gnade spielt in diesem Brief eine große Rolle. Der Herr will die Seinen gebrauchen, um den Seinen seine Gnade weiterzugeben. Die Gnade, die du empfangen hast, darfst du anderen Gläubigen weitergeben. Der Herr hat die Gnadengaben so verteilt, dass du allen Gläubigen dienen kannst und dass alle Gläubigen dir dienen können. Die Gnadengabe, die du bekommen hast, ist also nicht dazu bestimmt, dass du sie für dich behältst, sondern um anderen davon weiterzugeben. Deine Gabe dient nicht zu deiner eigenen Freude oder zu deiner eigenen Ehre, sondern sollte zum Nutzen und zur Freude anderer dienen. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen den Gläubigen. Jeder Gläubige ist ein Geschenk an alle anderen (Eph 4,7). Wenn du mit der Gnadengabe, die du vom Herrn empfangen hast, das tust, wozu der Herr sie dir gegeben hat, bist du ein guter Verwalter. Ein Verwalter verwaltet etwas, was einem anderen gehört. Was du empfangen hast, ist vom Herrn, und Er erwartet von dir, dass du es treu verwaltest (1Kor 4,15). Er wird deswegen einmal Rechenschaft von dir fordern (vgl. Lk 16,1-13). Was Gott an Gnade gegeben hat, ist „mannigfaltig“. Du kannst dabei an die vielen Gnadenerweisungen denken. Hast du nicht selbst schon in deinem Leben erfahren, wie viel Gnade du empfangen hast? Hat der Herr dazu nicht häufig deine Brüder und Schwestern gebraucht? Denk einmal darüber nach, was du alles deinen Brüdern und Schwestern zu verdanken hast, und danke Gott dafür, dass Er es so geregelt hat. Bist du nicht häufig in den Zusammenkünften reich gesegnet worden, und waren nicht auch die Begegnungen in den Häusern oft ermutigend? Dass Gott das so geregelt hat, macht zugleich deutlich, dass ein „Ein-Mann-Dienst“ in der Gemeinde nicht nach seinem Willen ist. Gott hat nicht alle Gaben in einer Person konzentriert, sondern eben eine große Vielfalt an Gaben gegeben. Dabei gibt Er dem einen zum Beispiel ein Wort der Weisheit und einem anderen ein Wort der Erkenntnis (1Kor 12,8-10). 1Pet 4,11. Petrus teilt die Gnadengaben in zwei Hauptkategorien ein. Die eine Kategorie ist „reden“, die andere ist „dienen“ (siehe auch Apg 6,2-4). Zuerst kommt das „Reden“ an die Reihe. Wie kannst du doch durch Worte ermutigt und auch erbaut werden! Dieses Reden zur Erbauung geschieht vor allem in der Zusammenkunft. Es muss dann allerdings ein Reden „als Aussprüche Gottes“ und nicht die Wiedergabe einer eigenen Meinung über bestimmte Dinge sein. Es muss selbstverständlich in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes sein, aber es muss auch nach dem Willen Gottes sein, dass es gerade zu diesem Zeitpunkt gesagt wird. Wenn es in dieser Weise in der Zusammenkunft geschieht, wird es zum großen Segen aller Anwesenden sein. Jeder Anwesende wird sich persönlich angesprochen fühlen. Das kann bedeuten, dass du durch das, was gesagt wird, getröstet, ermuntert oder ermahnt wirst (1Kor 14,3). Es ist das, was du brauchst, und das weiß Gott. Er leitet den Redenden durch seinen Geist, damit dieser „Aussprüche Gottes“ redet. Das erhebt den Redenden übrigens nicht über jede Kritik, denn er bleibt in sich selbst eine fehlbare Person. Darum muss das, was gesagt wird, anhand des Wortes Gottes geprüft werden (1Kor 14,29). Das „Dienen“ wird vom „Reden“ unterschieden. „Dienen“ bezieht sich auf die Weitergabe materieller Güter an andere. Wir alle können anderen mit den Mitteln dienen, die wir haben. Das muss aus aufrichtigen Motiven geschehen, nicht, um dadurch einen guten Namen zu bekommen. Es sollte nicht zur eigenen Ehre geschehen, sondern zur Ehre Gottes. Deshalb muss Gott die Kraft dazu geben, Er muss es in deinem Herzen wirken. Wenn du bereit bist, den Willen Gottes zu tun, sowohl in deinem Reden als auch in deinem Dienen, wird Er deutlich machen, was du reden oder tun sollst. Er gibt die Gnadengaben und Er gibt auch die Kraft, sie auszuüben. Er gibt dir zuerst einen Auftrag, und danach gibt Er dir alles, was du brauchst, um diesen Auftrag auszuführen. Es ist ein Dienst, der nicht in eigener Kraft, in der Kraft des Fleisches, geschehen kann. Erst dann kann er zur Herrlichkeit Gottes geschehen. Durch den Herr Jesus bist du in der Lage, alles zur Herrlichkeit Gottes zu tun. Er wird bis in Ewigkeit die Kraft dazu geben. 1Pet 4,12. In diesem Vers kommt Petrus auf die Leiden zurück. Indem er die Empfänger als „Geliebte“ anredet, gibt er ihnen seine warme Liebe zu erkennen. Mit dem Wort „Geliebte“ drückt er nicht nur seine eigene Liebe zu ihnen aus, sondern weist sie auch darauf hin, dass sie von Gott geliebt sind. Sie hätten aufgrund der Verfolgung, die sie zu ertragen hatten, daran zweifeln können. Es gibt aber noch eine Wärme außer der Wärme der Liebe. Diese Wärme ist mehr eine Hitze, es ist das Feuer der Verfolgung, die sie in ihrer Mitte erlebten. Der Feind wollte sie einschüchtern und sie dazu bringen, den Herrn Jesus als den verherrlichten Herrn zu verleugnen. Die Verfolgung konnte dazu führen, dass sie anfingen, an der Liebe Gottes zu zweifeln. Das Leiden, das in ihre Mitte kam, sollten sie jedoch nicht als etwas sehen, das ihnen zufällig begegnete, noch weniger als etwas, das Gott schickte, um ihnen das Leben schwer zu machen. Wenn Menschen ein Feuer anzünden, wird alles verzehrt, was damit in Berührung kommt. Wenn Gott ein Feuer anzündet, wacht Er darüber, so dass nur das verbrennt, was Er will. Das Feuer, in das die drei Freunde Daniels geworfen wurden, verbrannte unter der lenkenden Hand Gottes lediglich ihre Fesseln. Weiterhin verbrannte es nichts an ihren Körpern, nicht einmal die Haare ihres Hauptes (Dan 3,24-27). Gott gebraucht das Feuer, um die Gläubigen zu erproben. Die Erprobung deines Glaubens ist nötig, weil der Glaube dadurch von Elementen gereinigt wird, die ihn irgendwie verdunkeln. Das geschieht beispielsweise, wenn du doch noch ein bisschen auf deine eigene Kraft vertraust oder wenn du meinst, dass du bestimmte Bedingungen erfüllen müsstest, um die Gunst Gottes zu bekommen. Das muss alles verschwinden, denn du musst lernen, allein und bedingungslos auf Ihn zu vertrauen. Es ist ein ernstes Missverständnis, zu meinen, dass, sobald jemand zum Glauben kommt, alle Schwierigkeiten und Sorgen der Vergangenheit angehörten. Das Evangelium ist keine Erfolgsformel für ein problemloses Leben. Falsche Evangelisten wollen dich glauben machen, dass du mit der Annahme des Evangeliums gesund und wohlhabend werden und Erfolg und Ansehen haben wirst. Das sind Lügner, die eine selbsterdachte Botschaft bringen. Wenn du solche Torheiten glaubst, wirst du es sicher befremdend finden, dass du es als Gläubiger noch mit Leiden zu tun bekommen kannst. Die Wirklichkeit des Evangeliums Jesu Christi ist anders. Wenn du daran glaubst und in diesem Glauben leben willst, wirst du es gerade mit Leiden zu tun bekommen. Solch ein Leben identifiziert dich mit Christus. Und was war sein Teil auf der Erde? War das etwas anderes als Leiden? 1Pet 4,13. Petrus spricht dir Mut zu. Anstatt durch Leiden, die dein Teil aufgrund deiner Verbindung mit Christus sind, entmutigt zu werden, darfst du dich darüber freuen. Du darfst an den Leiden Christi teilhaben, was sich natürlich nur auf die Leiden bezieht, die Ihm von Menschen zugefügt wurden, und nicht auf die Leiden zur Sühnung der Sünden. An den Leiden Christi teilzuhaben, also etwas zu erleben, wovon du weißt, dass Er es auch erlebt hat, gibt tiefe innere Freude (Apg 5,41; Lk 6,22; 23). Paulus wollte gern an den Leiden Christi teilhaben (Phil 3,10), weil er Christus so viel wie möglich ähnlich sein wollte. Je mehr du an den Leiden Christi teilhast, umso tiefer wirst du schon jetzt die entsprechende Freude erfahren. Diese Freude wird zu einem Frohlocken werden, wenn der Herr Jesus in seiner Herrlichkeit kommt. Dann offenbart Er sich und wird Er von allen gesehen werden (Off 1,7). Alle, die hier gelitten haben, werden dabei sein und Ihn mit einem Jubelruf begleiten. Die Situation hat sich dann völlig verändert. Aus leidenden Christen sind dann verherrlichte Christen geworden. Innerlich hat sich die Freude über die Leiden jedoch nicht verändert, doch sie hat sich zu einem Ausdruck von Freude gesteigert, die durch nichts gedämpft werden kann. Es ist eine überschwängliche Freudenbekundung. Die Zeit der Leiden ist dann vorbei. Die Zeit des Gesanges ist gekommen (Hld 2,11; 12). Die Herrlichkeit ist in der Person Jesu Christi gekommen, der sich der Welt als Sieger zeigen wird. Lies noch einmal 1. Petrus 4,10–13. Frage oder Aufgabe: Wie kannst du anderen dienen, und wie können andere dir dienen? Das Gericht beginnt am Haus Gottes1Pet 4,14. Die Herrlichkeit von 1Pet 4,13 ist noch nicht gekommen. Jetzt ist noch die Zeit, wo du Schmach „im Namen Christi“ erleiden kannst. Es sind dieselben Leiden wie die, die im vorigen Vers die „Leiden des Christus“ genannt werden. Dort liegt die Betonung mehr auf den Leiden selbst, Leiden, die auch Christus erfuhr, weil Er den Willen Gottes erfüllte, und die jeder teilt, der Ihm folgt. Bei Leiden „im Namen Christi“ liegt die Betonung mehr auf der Verbindung mit Ihm. Im Namen Christi geschmäht zu werden, bedeutet Leiden, die eine direkte Folge davon sind, dass man sich in Wort und Tat für seinen Namen einsetzt. Die Welt sieht in dem Gläubigen jemand, der Christus repräsentiert, und Christus selbst war, als Er hier war, der große Repräsentant Gottes. Dadurch erlebte Er, was Psalm 69,10 sagt: „Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen“. Das war für Ihn keine Unehre, und auch für dich ist es keine Unehre, wenn du in seinem Namen geschmäht wirst. Petrus sagt von solchen sogar, dass sie „glückselig“ sind. Die Leiden Christi und die Leiden im Namen Christi sind eine besondere Form der Offenbarung des Geistes der Herrlichkeit und der Kraft Gottes. In den Leiden erlebst du, dass der Geist dich innerlich mit der Herrlichkeit, die sein Zuhause ist, in Verbindung bringt. Er ist auch der Geist der Kraft, durch den du in den Leiden standhaft bleiben kannst, und auch der Geist Gottes, der Geist, der dir das Bewusstsein gibt, dass Gott vollkommen Anteil nimmt und dich unterstützt in den Leiden, in denen du dich befindest. Das ist natürlich eine großartige Ermutigung, diese Leiden mit Freude zu ertragen. Du machst eine noch nie gekannte Erfahrung der Gegenwart Gottes, und das wird auch von anderen bemerkt, denn dieser Geist ruht auf dir (vgl. Apg 6,15). Während du auf der Erde Leiden erfährst, besitzt du etwas, was aus der Herrlichkeit kommt und dich damit verbindet. Du hast nicht nur die Verheißung einer zukünftigen Herrlichkeit, sondern du hast den, der dort zu Hause ist. Ich las einmal in einem Buch die Geschichte eines chinesischen Predigers, der 20 Jahre wegen seines Glaubens an den Herrn Jesus in Straflagern verbrachte. Er spricht in diesem Buch beständig von Gott als der „Gegenwart“. Für ihn war die Gegenwart Gottes und seines Geistes eine fast greifbare Realität; sie waren „gegenwärtig“, er war sich ihrer Gegenwart bewusst. Das gab ihm die Kraft, die schwere Zwangsarbeit zu verrichten und seinen Mitgefangenen seinen Herrn und Heiland zu bezeugen. 1Pet 4,15. Nachdem Petrus die Vorrechte, die jemand durch Leiden wegen seiner Verbindung mit Christus erlebt, beschrieben hat, warnt er vor einer Form von Leiden, mit denen du keine Bekanntschaft machen solltest. Diese Form von Leiden sind Leiden wegen Sünden, die jemand tut. Petrus zählt einige auf. Mörder, Diebe und Übeltäter sind Menschen, die anderen das Leben oder ihre Besitztümer wegnehmen oder Schaden zufügen (materiell oder geistlich). Einer, der sich in fremde Sachen mischt – ein Schnüffler – scheint nicht in diese Reihe zu passen, doch Petrus fügt sein Tun zu diesen anderen überdeutlichen Sünden hinzu. Einer, der sich in fremde Sachen mischt, ist jemand, der sich ungebeten um die Angelegenheiten anderer kümmert. Die Sucht, sich in alles einzumischen, grenzt den Raum anderer ein, raubt anderen die Freiheit, so zu handeln, wie der Herr es ihnen deutlich gemacht hat. Der Schnüffler tut ein Werk, dessen verheerende Auswirkungen oft erst nach längerer Zeit sichtbar werden. Die Welt schätzt diese Sünde ebenso wenig wie die anderen drei. Wenn jemand, der sich Christ nennt, wegen dieser Dinge leidet, ist das eine Schande. 1Pet 4,16. Es kann jedoch auch sein, dass jemand leidet, weil er sich wirklich christlich verhält, entsprechend der Bedeutung des Namens „Christ“. Das geschieht dann, weil in ihm die Eigenschaften dessen gesehen werden, auf den der Name „Christ“ hinweist, das ist Christus. Der Name „Christ“ kommt nur noch in Apostelgeschichte 11 und 26 vor (Apg 11,26; Apg 26,28). In beiden Stellen wurde dieser Name von Ungläubigen für die gebraucht, die ihren Glauben an Christus bezeugten. Es ist also die Welt, die diesen Namen gegeben hat. Hier im Petrusbrief sehen wir, dass der Geist diesen Namen formell anerkennt. Ein Christ ist also ein echter Jünger Christi. Wenn du als Christ leidest, weil du als Jünger Christi bekannt bist und dich auch entsprechend verhältst, brauchst du dich nicht zu schämen. Im Gegenteil, du darfst Gott in diesem Namen verherrlichen. Christus hat immer für den Namen Gottes gelitten und Ihn dadurch verherrlicht. Du darfst Ihm darin nachfolgen. Das ist ein großes Vorrecht. 1Pet 4,17. Es gibt noch einen weiteren Grund, wozu Gott die Leiden der Verfolgung für die Seinen gebraucht. Die Zeit des Gerichts über die Welt kommt noch. Darüber spricht Petrus in seinem zweiten Brief. Wir werden das sehen, wenn wir diesen Brief gemeinsam lesen und studieren. In diesem ersten Brief geht es um die Regierung Gottes über seine Kinder. Deshalb spricht Petrus hier über das Gericht Gottes an seinem Haus, das ist die Gemeinde, und zwar bestehend aus allen Gläubigen; sie alle müssen einmal Rechenschaft für ihr Verhalten ablegen. Dass du ein Glied der Gemeinde bist, ist nicht nur ein Vorrecht, sondern auch eine große Verantwortung. Darum geht es hier. Diese Verantwortung ist viel größer als die der Welt. Die Gemeinde als Volk Gottes und Haus Gottes bekennt ja, Gott zu kennen und Ihm zu gehorchen. Deshalb muss Gottes Gericht hier beginnen, bevor Er sein Gericht an der Welt vollzieht (vgl. Jer 25,29; Hes 9,6). Gott richtet zuerst das, was Ihm am nächsten ist, was die größte Verantwortung trägt (vgl. 3Mo 10,3; Amos 3,2); Er will das entfernen, was nicht nach seinem Willen ist. Das Falsche soll bekannt und weggetan werden. Dazu benutzt Er die Welt, die die Seinen verfolgt. Die Verfolgung ist also nicht nur eine Erprobung des Glaubens, sondern auch das Reden Gottes zum Gewissen seines Volkes. Er will die Seinen zur gleichen Beurteilung bringen, wie Er sie selbst hat. Das bringt sie dazu, das zu verurteilen, was Er verurteilt, so dass sie nicht mit der Welt verurteilt werden (1Kor 11,31; 32). Indem Petrus „bei uns“ sagt, stellt er sich selbst unter das Gericht, das Gott an seinem Haus vollzieht. Die Zeit für das Gericht ist jetzt, also solange die Gemeinde noch auf der Erde ist. Für die Ungläubigen ist noch nicht die Zeit gekommen, dass sie gerichtet werden, das geschieht erst in der Zukunft (Spr 11,31). Bedeutet das Vollziehen des Gerichtes Gottes an der Welt nicht auch eine ernste Warnung, nicht in die Welt zu gehen? Das Gericht über die Welt kommt noch und wird schrecklich und endgültig sein. Es gibt kein Entrinnen. 1Pet 4,18. Du bist ein Gerechter, und sieh einmal, welche Mühe Gott sich macht, um dich wohlbehalten ans Ziel zu bringen. Inmitten aller Erprobungen ist Er mit dir beschäftigt. Er beschützt dich vor einem Abgleiten und einem Abdriften in die Welt und läutert deinen Glauben, so dass du immer mehr dem entsprichst, wer Er ist. Bei „mit Not errettet“ werden erkennst du also alle Bemühungen Gottes, dich sicher durch alle Gefahren hindurch zu leiten, um dir schließlich das Erbe zu geben, dass Er für dich aufbewahrt (1Pet 1,4; 5). Dies ist eine große Ermutigung. Für die Welt ist das eine große Warnung. Das ist in der Frage enthalten, wo der Gottlose und Sünder erscheinen will, also solche, die ohne Gott und nur für sich selbst leben wollen. Die Antwort auf diese Frage ist: Sie werden vor dem großen weißen Thron erscheinen, um dort nach ihren Werken gerichtet zu werden (Off 20,11-15). 1Pet 4,19. Wenn du das Vorhergehende gut begriffen hast, wirst du die Ermahnung verstehen – wenn du nach dem Willen Gottes leidest –, deine Seele einem treuen Schöpfer anzubefehlen. Du wirst nicht daran denken, den Leiden zu entkommen, indem du dich der Welt anpasst und ihr deine Seele anvertraust. Die Welt, die aus Gottlosen und Sündern besteht, eilt dem Gericht entgegen. Es ist daher nicht ratsam, dass du deine Zuflucht zur Welt nimmst, um den Leiden zu entkommen. Du eilst dem Erbe entgegen. Denk daran, dass das Maß der Leiden die Grundlage für die Freude ist, die du genießen wirst, wenn du das Erbe bei der Offenbarung der Herrlichkeit Christi in Besitz nehmen darfst (siehe 1Pet 4,12). Der treue Schöpfer, dein Schöpfer, der dich ganz und gar kennt, weiß, wie du empfindest. Er lenkt alles auf das Ziel zu, zu dem Er alles erschaffen hat. Er ist treu und wird sein Ziel mit der Welt, mit dem Erbe und mit dir erreichen. Auf dem Weg zu seinem Ziel darfst du, indem du Gutes tust, zeigen, dass du Ihm dein ganzes Leben anbefohlen hast. Du suchst nicht die Anpassung an die Welt, freust dich aber auch nicht über das Gericht, das die Welt treffen wird. Solange du hier bist, kannst du das Gute der Menschen in der Welt suchen, damit viele durch deine guten Werke den kennenlernen, für den du das tust. Lies noch einmal 1. Petrus 4,14–19. Frage oder Aufgabe: Worin bestehen deine Leiden als Christ? © 2023 Autor G. de Koning Kein Teil der Publikationen darf – außer zum persönlichen Gebrauch – reproduziert und / oder veröffentlicht werden durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendwelche andere Weise ohne die vorherige schriftliche Genehmigung des Daniel-Verlages, Retzow, Deutschland, oder des Autors. |