Exodus 6 Kingcomments Bibelstudien Gott verheißt, sein Volk zu erlösenMose ist entmutigt. Er hat die Verhaltensweise des Pharaos und die Reaktion des Volkes gesehen. Aber anstatt ihm Vorhaltungen zu machen, zeigt Gott Mose nun, wer Er ist. Er stellt sich sozusagen vor Mose und sagt: „Ich bin der HERR.“ Aufgrund dieses Namens, Jahwe, ist Er mit den Seinen. Dieser Name beinhaltet, dass Er immer zuverlässig und wahrhaftig ist. Außerdem ist Er, der HERR, der Allmächtige. Er gibt Mose einen erneuten Eindruck von sich selbst und seiner Güte und sagt ihm, dass Er sich seinem Volk kundtun wird als der HERR. Der Name „HERR“ ist kein neuer Name. Es ist sein Name in Verbindung mit dem Menschen. Wir sehen das in 1. Mose 2, wo dieser Name zum ersten Mal in seinem Verhältnis zu Adam vorkommt. Aber es ist wohl ein neuer Name für das Verhältnis zu einem Volk, zu seinem Volk. Gott enthüllt Mose diesen neuen Namen in Verbindung mit dem Plan über die Erlösung Israels, den Er Mose zeigt. In dem Namen „HERR“ kommt die Treue Gottes hinsichtlich seiner Verheißungen zum Ausdruck. Die Erzväter waren Fremde im Land der Verheißung. Ihnen hatte Gott seine Verheißungen gegeben. Nun wird Er seine Verheißungen erfüllen. Das Volk wird das Land in Besitz nehmen können. In sieben Schritten geht Gott daran („Ich werde“), diesen Plan zu erfüllen (2Mo 6,6-8). Er betont, dass Er ein Gott ist, der seine Verheißungen wahrmacht. Er sagt Diese sieben Schritte stehen zwischen dem, was Er als der HERR ist. Er steht am Anfang (2Mo 6,6), zu Beginn des Redens, und am Ende (2Mo 6,8). In 2Mo 6,8 setzt Er mit dem „Ich, der HERR“ sozusagen seine Unterschrift unter das, was Er soeben gesagt hat. Diese sieben Schritte geben kurz die Geschichte Israels von der Befreiung aus Ägypten bis zur Ankunft im versprochenen Land wieder. Um sein Volk aus Ägypten zu führen und dadurch seinen Plan auszuführen, benutzt Gott seinen „ausgestreckten Arm“ (2Mo 6,6). Das heißt, dass Er seine Macht dafür einsetzen wird. Dass Er sein Volk danach in das Land einführen wird, bestätigt Er, indem Er von seiner „Hand“ spricht, die Er „erhoben“ hat (2Mo 6,8). Das ist die Gebärde des Schwörens eines Eides. Nachdem Mose so ermutigt worden ist, geht er wieder zu den Israeliten und teilt ihnen die Worte Gottes mit. Das Volk hat leider kein offenes Ohr für das, was Mose im Namen des HERRN weitergibt. Es ist ungeduldig [„Kleinmut“ ist wörtlich Kleinheit des Geistes, das ist Ungeduld] und unglücklich. Ungeduld ist ein Übel, das im Lauf der Geschichte Israels wiederholt aufgelebt ist. Auch im Leben eines Christen richtet es viel Schaden an. Mose muss wiederum zu dem PharaoGott lässt sich nicht von der Reaktion des Volkes beeindrucken. Mose aber wohl. Erneut ist er entmutigt. Er sagt erneut, er könne nicht gut sprechen (2Mo 6,12; 2Mo 4,10), was die Bedeutung von „unbeschnitten an Lippen“ sein ist (vgl. Jer 6,10; Jer 9,25). Die Beschneidung ist das Zeichen des Bundes, das äußerliche Merkmal, das einer haben muss, um Mitglied von Gottes irdischem Volk zu sein (1Mo 17,9-14). Mose fühlt sich wie einer, dem etwas fehlt, als ein unwürdiges Mitglied von Gottes Volk, wodurch er sich selbst unfähig findet und sich nicht imstande sieht, um mit Kraft zu sprechen. Er fühlt sich kraftlos. Der HERR reagiert darauf nicht, sondern befiehlt ihm, zu den Israeliten und zum Pharao zu gehen. Dieser Befehl gilt auch für Aaron, den Gott Mose zum Ausführen des Auftrages gegeben hat, gerade weil Mose gesagt hatte, er könne nicht gut sprechen (2Mo 4,14). Er nennt auch das Ziel dabei: die Israeliten aus Ägypten führen. Einige GeschlechtsregisterSo mitten in der Geschichte scheint das Geschlechtsregister von Ruben, Simeon und Levi etwas unpassend zu sein. Das ist natürlich nicht so. Wir können aus dieser Stelle lernen, dass Gott die Seinen, seien sie auch noch so bedrückt, alle persönlich sowie ihre Herkunft kennt. Er vergisst keinen! Nur die drei ältesten Söhne Israels werden genannt. Von Ruben werden vier Kinder angeführt, von Simeon sechs. Im weiteren Verlauf werden sie allerdings nicht mehr beachtet. Alle Aufmerksamkeit richtet sich auf den dritten Sohn, Levi, und auf dessen Nachkommen, vor allem auf Mose und Aaron. Deshalb hört das Geschlechtsregister mit Levi und seinen Söhnen auf, um weiterhin alle Aufmerksamkeit auf Mose und Aaron zu richten. Verschiedenen Namen werden wir später wieder begegnen, so wie Gerson, Kehat und Merari. Am wichtigsten aber ist, dass aus Levi der Befreier, Mose, hervorkommt und aus demselben Stamm auch die Hohenpriester und alle Priester. Mose und Aaron sollen im Namen des HERRN gegen den Pharao auftreten. Mose und AaronBevor nun Gott seine Pläne zur Erlösung ausführt, werden Mose und Aaron als die Ausführenden seiner Pläne bestätigt. Sie sind gemeinsam ein Bild von dem Herrn Jesus. Mose ist der Mittler zwischen Gott und Menschen; er vertritt Gott vor den Menschen. Aaron ist der Hohepriester, der die Menschen vor Gott vertritt. Beide Personen – letztendlich geht es um den Herrn Jesus (Heb 3,1) – vertreten das ganze Volk vor Gott. Darum endet das Register nach der Erwähnung von Mose und Aaron. Durch den Ausdruck „dieser Aaron und [dieser] Mose“ wird die Betonung wieder auf diese beiden zusammengelegt. Wiederholung des Auftrags und EinwandNach der Unterbrechung durch die Geschlechtsregister nimmt der Schreiber in 2Mo 6,28 den Faden des Gesprächs zwischen dem HERRN und Mose wieder auf. Nachdem der HERR deutlich gemacht hat, wer zu Ihm gehört und wer in seinem Namen zu dem Pharao gehen soll, folgen eine Wiederholung des Auftrags, nochmals zum Pharao zu gehen (2Mo 6,29; 2Mo 6,11), und eine Wiederholung des Widerspruchs Moses (2Mo 6,30; 2Mo 6,12). Bevor der HERR seinen Auftrag noch einmal wiederholt, sagt Er zum dritten Mal in diesem Kapitel: „Ich bin der HERR“ (2Mo 6,2; 6; 29). Das ist der Name, in dem Er jetzt handeln wird. Der Kampf zwischen dem HERRN und dem Pharao kann nun beginnen. Der Einwand Moses, dass er nicht redegewandt ist, wird vom HERRN im nächsten Kapitel beantwortet. © 2023 Autor G. de Koning Kein Teil der Publikationen darf – außer zum persönlichen Gebrauch – reproduziert und / oder veröffentlicht werden durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendwelche andere Weise ohne die vorherige schriftliche Genehmigung des Daniel-Verlages, Retzow, Deutschland, oder des Autors. |