Josua 4
Joshua 4 Kingcomments Bibelstudien

Einleitung

Zwölf Männer nehmen jeder einen Stein aus dem Jordan mit an das Ufer. Diese Steine werden in Gilgal zu einem Denkmal für die Nachkommenschaft aufgerichtet. Zwölf andere Steine richtet Josua mitten im Jordan auf, auch zu einem Denkmal. Die Zahl Zwölf stellt das ganze Volk Gottes dar.

Die Steine im Jordan stehen an dem Ort, wo die Lade gestanden hat. Es findet also gleichsam am Ort des Gerichts eine Einsmachung des Volkes mit der Lade statt. So ist das auch bei uns. Der Gläubige ist in Christus gerichtet: „In dem ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus, mit ihm begraben in der Taufe“ (Kol 2,11).

Doch die Lade ist auch wieder aus dem Jordan heraufgekommen. Die zwölf Steine am Ufer des Jordan erinnern den Gläubigen daran, dass er mit Christus gestorben und auferstanden ist: „In dem ihr auch mit auferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Kol 2,12).

Zwölf Steine als Zeichen für die Kinder

Die Wasser können noch nicht zurückfließen, denn es müssen aus der Tiefe des Jordan zwölf Steine aufgenommen werden. Das müssen die zwölf Männer tun, die bereits dafür abgesondert wurden (Jos 3,12). Sie müssen dorthin gehen, wo die Priester noch stehen. Dort, wo die Füße der Priester stehen, müssen sie zwölf Steine aufnehmen und ins Lager tragen. Diese Steine sollen ein Zeichen für sie und ihre Kinder werden.

Das Zeichen spricht von dem Herrn Jesus, der den Tod überwunden hat. Wenn später Eltern mit ihren Kindern an diesem Zeichen entlanglaufen und die Kinder nach der Bedeutung dieses Zeichens fragen, dann können die Eltern sagen, dass dies der Ort ist, wo sie in das Land hineingekommen sind. Für uns heißt das, dass wir unseren Kindern erzählen, dass der Tod des Herrn Jesus den Eingang in das Land bereitet hat. Es ist eine Erinnerung an die Tatsache, dass Er im Tod gewesen ist, aber nun auferstanden und im Himmel ist.

Das Zeichen steht am Ufer des Jordan. Es weist nicht nur auf den Tod des Herrn Jesus hin. Es ist nicht nur ein Zeichen, dass die Lade hier gewesen ist. Das Zeichen besteht aus zwölf Steinen, die aus dem Jordan kommen. Zwölf ist die Zahl der Stämme, die miteinander das ganze Volk Gottes bilden. Darum weist das Zeichen auch darauf hin, dass die zwölf Stämme im Jordan gewesen sind. Das heißt für uns, dass Christus im Tod war und wir mit Ihm. Und es heißt auch, dass Er auferstanden ist und wir mit Ihm. In Ihm stehen wir am Ufer, im Land der Lebendigen.

Sprechen wir darüber mit unseren Kindern? Die Erfahrung, dass wir mit Christus gestorben und auferweckt sind, ist nicht eine Erfahrung, die wir nur einmal in unserem Leben machen. Immer wieder müssen wir das Zeichen am Ufer sehen. Bis in Ewigkeit werden wir „das Lamm stehen [sehen] wie geschlachtet“ (Off 5,6).

Josua richtet zwölf Steine im Jordan auf

Was Josua hier tut, scheint ihm nicht von Gott aufgetragen worden zu sein. Er hat es selbst getan und nicht anderen überlassen. Josua ist ein Bild von Christus im Geist. Was er hier tut, erinnert uns daran, dass Christus das, was Er in den Tiefen des Jordan getan hat, völlig allein getan hat. Diese Handlung Josuas sagt uns, dass der Geist auch bei uns bewirken will, dass wir persönlich in der Tiefe des Jordan ein Denkmal von zwölf Steinen aufrichten. Wir denken dann daran, dass der Herr Jesus in den Tiefen des Gerichts für seine ganze Gemeinde war. Niemand hat Ihm darin zur Seite gestanden.

Das Denkmal ist nicht mehr zu sehen, nachdem das Wasser zurückgeflossen ist. Als Josua dort entlangläuft und zu den schrecklichen Todeswassern schaut, weiß er, dass in diesem Wasser das Zeichen ist, dort, wo die Lade gestanden hat. So dürfen auch wir auf den Tod blicken als den Tod, in dem Er gewesen ist, sodass der Tod uns jetzt keine Angst mehr einflößt. Der Tod hat keinerlei Macht mehr über alle die, die zur Gemeinde gehören (Mt 16,18).

Beim Feiern des Abendmahls schauen wir auf diese Weise auf den Tod des Herrn Jesus. Seine Bitte „dies tut zu meinem Gedächtnis“ (1Kor 11,24) hat mit seinem Tod zu tun. Gleichzeitig wissen wir, dass Er, der tot war, als der Lebende in unserer Mitte ist, wenn wir zusammenkommen, um seines Todes zu gedenken. Auch Mose und Elia, als sie mit Ihm auf dem Berg der Verklärung sind, sprechen mit Ihm über „seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte“ (Lk 9,31). An seinen Tod sollen wir allezeit denken, wir sollen allezeit damit beschäftigt sein, nicht nur aus Dankbarkeit für unsere Erlösung, sondern auch, weil wir dadurch ins Land hineingebracht worden sind.

Der Übergang ist beendet

Diejenigen, die zuerst hineingegangen sind, kommen zuletzt heraus. Sie tragen die Lade, den sicheren Schutz vor dem Tod. Nach der Ruhe bei allen Vorbereitungen geschieht der Durchzug mit Eile, „das Volk eilte“. Da ist das Verlangen, in das verheißene Land einzuziehen.

Bei dem ganzen Volk, das hinüberzieht, befinden sich auch die Gerüsteten der zweieinhalb Stämme. Sie sind ihrem Versprechen treu, das sie damals abgelegt haben (4Mo 32,27) und woran Josua sie noch kürzlich erinnert hat (Jos 1,12-15).

Josua wird groß gemacht

Was der HERR angekündigt hat (Jos 3,7), ist nun geschehen. Das Volk ist durch den Jordan gezogen und im verheißenen Land angekommen. Das ist ein Ereignis von ungeahntem Ausmaß. Josua hat das Volk dabei angeführt. So mag es auch auf uns seine Wirkung haben, wie groß es ist, dass Christus durch den Tod gegangen, auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist. Der Vater hat Ihn verherrlicht und Ihn vor unseren Augen groß gemacht. Ihn sollen wir ehren in seiner Verherrlichung, so wie wir es auch in seiner Erniedrigung tun.

Die Lade verlässt den Jordan

Das Zurückbleiben des Wassers ist davon abhängig, wo die Lade ist. Als sie hineingeht, weichen die Wasser. Geht die Lade hinaus, fließen die Wasser zurück. Die Sicherheit des Volkes hängt davon ab, welchen Platz die Lade einnimmt. Als die Wasser wieder zurückfließen, scheint es, als ob der Tod nicht völlig überwunden sei. In der Anwendung auf uns sehen wir das an der Tatsache, dass wir Menschen immer noch sterben, auch als Gläubige.

Ist der Jordan denn doch nicht überwunden? Behält der Tod seine Macht? Die Frage wird – bildlich – beantwortet, als das Volk sich selbst am Ufer des Jordan in Anwesenheit der Lade sieht. So hat der Tod keine Macht mehr über die, die mit Ihm verbunden sind, aber auch nur über diese nicht. Für alle Ungläubigen ist und bleibt der Tod der Feind, dem sie früher oder später zum Opfer fallen werden, wenn sie sich nicht vorher bekehren. Der Gläubige ist mit Christus gestorben und auferweckt. Der Tod ist überwunden. Das machen die Steine deutlich.

Der Durchzug durch den Jordan findet „am Zehnten des ersten Monats“ statt. Das erinnert uns an den Tag, als das Passahlamm in den Häusern der Israeliten aufgenommen wurde (2Mo 12,2; 3). Durch das Passah wird die Erinnerung an den Tod Christi, der stellvertretend für uns das Gericht Gottes trug, in den Herzen lebendig gehalten.

Gott bringt sie fünf Tage vor Ablauf der vierzig Jahre ins Land Kanaan. Er hat es so gefügt, dass sie vier Tage vor dem jährlichen Passahfest, an dem Tag, an dem sie beginnen müssen, sich auf das Passah vorzubereiten, ins Land Kanaan hineinziehen. Er will sie direkt beim Einzug in das Land an ihre Befreiung aus Ägypten erinnern. Da liegt der Ursprung. Wenn sie hierüber nachdenken, werden sie sicher Gott verherrlichen als „das Alpha und das Omega“ (Off 22,13) ihres Wohlergehens und Glücks.

Passah, Rotes Meer und Jordan stellen alle drei Christus in seinem Werk auf dem Kreuz dar. Im Passah hat Gott sein Volk vom Gericht befreit, das, anstatt auf das Volk, auf das Lamm gekommen ist (1Pet 1,18; 19). Das Passah ist der Beginn von Gottes befreiendem Handeln. Seinem befreienden Handeln folgt der Durchzug durch das Rote Meer, wo Gott die Feinde seines Volkes richtet.

Der Herr Jesus hat in seinem Tod am Kreuz „die Fürstentümer und die Gewalten ausgezogen (das heißt völlig entwaffnet)“ und stellte sie „öffentlich zur Schau, indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt“ (Kol 2,15). Dadurch hat Er Gottes Volk aus der Gefangenschaft befreit. Sein befreiendes Handeln hat seine Vollendung im Durchzug durch den Jordan gefunden, wo Gott mit der Lade als einem Bild seines Sohnes handelte, sowohl im Gericht des Todes als auch in der Auferstehung (Ps 114,3).

Sie schlagen ihr Lager in Gilgal auf. Dieser Ort bekommt diesen Namen erst, nachdem die Beschneidung dort stattgefunden hat (Jos 5,9). Aber hier wird bereits darauf hingewiesen, weil sie auf dem richtigen Boden für das Ausführen der Beschneidung sind: auf Auferstehungsboden. Die Bedeutung der Beschneidung sehen wir in Josua 5.

Zwölf Steine werden in Gilgal aufgerichtet

Zwölf Männer haben jeder einen Stein aus dem Jordan mit an das Ufer genommen. Diese Steine werden in Gilgal als Denkmal für die Nachkommenschaft aufgerichtet. Zwölf andere Steine sind ebenfalls als Denkmal schon von Josua mitten im Jordan aufgerichtet worden. Es sind zwölf Steine, die das ganze Volk Gottes darstellen. Die Steine im Jordan stehen an der Stelle, wo die Bundeslade gestanden hat. Da, im Jordan, findet sozusagen am Ort des Gerichts die Einsmachung des Volkes mit der Bundeslade statt.

So ist das auch bei uns. Der Gläubige ist gerichtet in Christus, als Er in den Tod ging. Aber die Lade ist auch wieder aus dem Jordan heraufgekommen. Die zwölf Steine am Ufer des Jordan erinnern den Gläubigen daran, dass er mit Christus gestorben und auferstanden ist. Beide Aspekte, sein Tod und seine Auferstehung, finden wir in Kolosser 2: „In dem ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus, mit ihm begraben in der Taufe“ (Kol 2,11) und: „In dem ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Kol 2,12).

Die Kinder sollen uns fragen über unser Leben im Land, über das Genießen der himmlischen Segnungen. Mit Nachdruck wird den Vätern gesagt, dass sie ihren Kindern erzählen sollen, wie der HERR gehandelt hat, um ihnen das Land zu geben. Zukünftige Geschlechter sollen es erzählen, als wenn sie selbst dabei und persönlich betroffen gewesen wären.

So ist es auch mit dem gesamten Werk des Herrn Jesus. Es ist lange vor unserer Zeit geschehen, aber doch können wir davon erzählen, als seien wir dabei gewesen. Wir sehen auch eine Verbindung zum Roten Meer, denn alles, was wir in Christus besitzen, ist ebenfalls die Folge der Vergebung der Sünden. Darum wird in dem Brief, der über unsere geistlichen Segnungen spricht auch über die Vergebung unserer Sünden gesprochen: „In dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen“ (Eph 1,7).

Wir sehen auch eine Reihenfolge, wenn wir die Bedeutung des Zeichens erklären. In Jos 4,7 wird als Erklärung des Zeichens gesagt, dass es an das Aufhalten des Gerichts erinnert. Hier, in den Jos 4,22-24, ist es ein Zeugnis davon, dass wir als Folge des Todes des Herrn Jesus in das Land hineingezogen sind.

Diese Wahrheiten gehören in das Zuhause einer christlichen Familie. Väter müssen imstande sein auszulegen, was der Tod des Herrn Jesus mit dem Wohnen im Land zu tun hat. Das dürfen sie nicht Lehrern in den Gemeinden überlassen oder dem Bruder, der biblische Unterweisung gibt. Diese Weitergabe muss fortgesetzt werden. Kinder müssen das von ihren (geistlichen) Vätern hören. Schließlich muss jedes Kind diese Wahrheiten anhand der Schrift prüfen ‒ das ist dann seine persönliche Verantwortung.

© 2023 Autor G. de Koning

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