Numbers 3 Kingcomments Bibelstudien EinleitungIn diesem Kapitel sehen wir, dass die Leviten nach den Gedanken Gottes abgesondert werden zu ihrem Dienst. Sie sind ein Bild der Gemeinde, oder besser von den Gliedern der Gemeinde, in ihrem Dienst für Gott, so wie die Priester ein Bild der Christen sind, die dem Thron Gottes nahen zur Anbetung und zur Fürbitte für die Bedürfnisse anderer. Es gibt drei Grundsätze, die für den Dienst für den Herrn wichtig sind: Die Leviten waren als einziger Stamm auserwählt, um die heiligen Dinge der Stiftshütte zu tragen und den Dienst darin zu verrichten. Für die Gemeinde bedeutet das, dass jedes Glied, jeder Gläubige, verantwortlich ist, seinen Beitrag zum Gemeindeleben zu liefern. Für alles, was Gott der Gemeinde geschenkt hat, hat Er uns die Verantwortung übertragen, dass alles durch die Wüste hindurchgetragen und unbeschädigt ans Ziel gebracht wird. Jedes Kind Gottes ist ein Levit, aber die Frage ist, ob es seinen Dienst auch ausübt. Jeder Levit hat seine eigene Aufgabe. Gott hat uns allen eine Gnadengabe gegeben, aber gebrauchen wir die auch? Das ist anders als bei den Priestern. Alle Söhne Aarons sind Priester, da gibt es keinen Unterschied. So kommen wir am Sonntagmorgen zusammen. Alle Brüder und Schwestern üben Priesterdienst aus. Im Nahen zu Gott verschwindet jeder Unterschied, denn wer und was sind wir in seiner Gegenwart? Als Leviten gibt es aber einen Unterschied, von Gott selbst verfügt (1Kor 12,5). Jeder hat seine eigene Aufgabe, anders als die der anderen. Die Nachkommenschaft AaronsMose und Aaron werden zusammen als die geistlichen Väter des Levitengeschlechts angeführt, sowohl der Priester als auch der Leviten. Bei Mose ist der Aspekt der Autorität des Wortes Gottes vorrangig. Bei Aaron sehen wir mehr das Mitgefühl mit unseren Schwachheiten. Zusammen bilden sie ein Bild von dem Herrn Jesus, in dem beide Aspekte vollkommen vereinigt sind (Heb 3,1; vgl. Heb 4,12-16). Nadab und Abihu hatten nicht die Autorität des Wortes Gottes beachtet und waren in das Heiligtum eingegangen in der Meinung, dass sie auf ihre eigene Art Gott nahen könnten. Das ist ein selbst ersonnener Priesterdienst. Ein solcher Priesterdienst stirbt aus, hält Gott gegenüber nicht stand, weil Gott es nicht unterstützt, weil nichts von Ihm darin enthalten ist. Sie hatten keine Söhne, keine Nachkommenschaft, die ihnen folgte. Ihr Tod, so schnell nach der Einrichtung des Priesterdienstes, soll ein abschreckendes Beispiel sein und zur Heiligkeit bei der Ausübung des Priesteramtes aufrufen. Das Nennen ihrer Namen und ihr Ende machen deutlich, dass Priesterschaft nicht gebunden ist an die Vorzugsstellung einer Familie, sondern an die souveräne Auserwählung Gottes. Es zeigt uns auch, dass das Erlangen eines Vorrechts nicht automatisch Treue zur Folge hat, sondern dass der Mensch imstande ist, sein Vorrecht zu verderben Die übrigen Söhne dienten als Priester während des Lebens von Aaron. Es ist gut, wenn Jüngere unter den wachsamen Augen von Älteren dienen. Es muss für Aaron eine Freude gewesen sein, in diesen beiden Söhnen würdige Nachfolger zu sehen (3Joh 1,4). Die Leviten sind ein GeschenkDie Leviten werden als Stamm Aaron und seinen Söhnen gegeben. Die Leviten waren Aaron unterstellt. Sie handelten auf Anweisung des Priesters. Der Levit hilft bei der Ausübung des Priesterdienstes. Der Levitendienst in der Gemeinde hat das Ziel, dass die Glieder der Gemeinde zu immer besseren Priestern werden. Ein besserer Priester dient mehr zur Ehre Gottes. Aber sie waren auch der ganzen Gemeinde Israel gegeben. Jeder Gläubige ist als Levit, als Diener, nur dem Herrn Verantwortung schuldig (Röm 14,4). Ausnahme ist ein Fall von Zucht, wenn sich Sünde bei dem Diener offenbart; dann soll die Gemeinde sich damit beschäftigen. Aber bei der Ausübung seiner Aufgabe ist es nur eine Sache zwischen ihm und dem Herrn. Nicht die Brüder und Schwestern bestimmen über diesen Dienst. Wenn die Sache gesund ist, werden diese wohl zustimmen. Die Gaben sind der Gemeinde gegeben und finden ihre Erfüllung inmitten der Gemeinde. Darum hat der Diener auch mit der Gemeinde zu tun. Er tritt nicht als über der Gemeinde stehend oder unabhängig von ihr auf. Die Gemeinde hat ein Recht auf diese Gabe. Er ist ein Diener und nimmt somit nicht einen höheren, sondern den niedrigsten Platz ein. Er ist dem Herrn unterworfen inmitten der Gemeinde. Die 4Mo 3,6; 9 finden für uns das Gegenstück in den Worten, die der Herr Jesus zu seinem Vater spricht: „Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben“ (Joh 17,6) und zu den Juden: „Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6,37). Der „Unbefugte“ ist hier jemand, der nicht zur Familie Aarons gehört (auch 4Mo 3,38b). In 4. Mose 1 betrifft es jemanden, der kein Levit ist (4Mo 1,51). Nadab und Abihu waren wohl befugt, aber wurden doch getötet, weil sie auf eigenwillige Art Gott nahten. Anstelle der ErstgeborenenDie Leviten haben die Stellung der Erstgeborenen eingenommen. Die Erstgeburt gehört in besonderer Weise dem HERRN. Er erinnert Mose daran, dass Er sie für sich selbst geheiligt hat aufgrund des Blutes des Lammes (2Mo 12,1-28; 2Mo 13,1-13). In den Erstgeborenen wird das ganze Volk Gottes dargestellt. Das Recht auf die Erstgeburt ist somit auch das Recht auf das ganze Volk. Die Gemeinde wird genannt „die Versammlung der Erstgeborenen, die in [den] Himmeln angeschrieben sind“ (Heb 12,23). Damit sind sie das Eigentum Gottes. Das gibt Gott das Recht zu bestimmen, dass sie einen Dienst für die Gemeinde tun. Die Glieder der Gemeinde sind Gottes besonderes Eigentum, und Gott hat das Recht, jedem Glied der Gemeinde eine Aufgabe zu geben. Gott macht sein Recht sogleich bei der Geburt geltend. Jeder Gläubige ist von seiner Wiedergeburt an für eine bestimmte Aufgabe vorbestimmt (vgl. Gal 1,15; Apg 9,15; 1Tim 1,18). Die Ausübung des Dienstes geschieht erst ab dem 30. Lebensjahr. Die ganze Zeitspanne bis zum dreißigsten Jahr war zur Vorbereitung auf diese Aufgabe. Das können wir auf einen Dienst in der Gemeinde anwenden. Bevor jemand einen öffentlichen Dienst in der Gemeinde verrichtet, wird er durch das Lesen und Studieren des Wortes Gottes die Gedanken Gottes über den Dienst auch besser kennenlernen. Das heißt nicht, dass während dieser Vorbereitungszeit nichts getan wird. Ein Gläubiger kann von dem Herrn zeugen, auch wenn er sich gerade bekehrt hat (Apg 9,20). Er kann auch in der Gemeinde dem Herrn für seine Erlösung danken. Gott macht sein Recht geltend auf die, die Er befreit hat, und nur dadurch, dass man Ihm gehört, kann Befreiung Wirklichkeit werden. Durch diesen Austausch zwischen Erstgeborenen und Leviten sehen wir zwei fundamentale Pfeiler, auf denen der Dienst beruht: Die Auswahl Gottes, die diesen Stamm betrifft, zeigt uns die Gnade Gottes. Ihr Stammvater Levi ist gekennzeichnet durch Gewalt und Bosheit (1Mo 49,5; 1Mo 34,25-31). Aber Gott verherrlicht sich selbst, indem Er einen eigenwillige und grausame Menschen in hingegebene Gläubige verwandelt. Auftrag, die Leviten zu musternAuch die Leviten sollten gemustert werden. Ebenso wie die Erstgeborenen (4Mo 3,40) werden auch die Leviten von einem Monat und darüber gemustert. Jeder einzelne Levit war wichtig für Gott und den Dienst, der verrichtet werden sollte. Seine Aufgabe konnte nicht von jemand anderem wahrgenommen werden. In der Gemeinde ist das auch so. Es ist von großer praktischer Bedeutung, dass jedes Kind Gottes seine Aufgabe kennt, die der Herr ihm gegeben hat, um sie auszuführen, dabei zu bleiben und sich nicht um das zu bemühen, was der Herr einem anderen zu tun gegeben hat (vgl. Joh 21,20-22). Der Herr ist darin souverän. Die Leviten nehmen alle eine andere Stellung hinsichtlich der Stiftshütte ein. Die drei Söhne haben unterschiedliche Aufgaben. Angewendet auf die Gemeinde hat der Herr Jesus „die einen gegeben … und andere [als] Evangelisten und andere [als] Hirten und Lehrer“ (Eph 4,11). Diese Gaben können wir in den Söhnen Levis wiederfinden. Es handelt sich um Gläubige, die in besonderer Weise von dem Herrn Jesus sprechen können in dem, was Er für Gott ist. Andere können Ihn wieder auf andere Weise vorstellen in dem, was Er für den Sünder ist. So hat jeder seine Gabe erhalten, um damit zu dienen. Ein Bruder aus Hongkong hat mir etwas erzählt, das an dies erinnert und es veranschaulicht. Er hat drei Leiter von Hausgemeinden in China gekannt, die für viele Hausgemeinden in China von großer Bedeutung waren. Alle drei erhielten einen von der Stiftshütte abgeleiteten Spitznamen. Ein Bruder wurde „Altar“ genannt, weil er für das Evangelium brannte. Der zweite Bruder wurde „Waschbecken“ genannt, weil er in seiner Predigt Heiligkeit und Reinigung betonte. Der dritte Bruder wurde „Heiligtum“ genannt, weil er die Schrift so gut kannte. Die Gersoniter und ihre AufgabeDie Gersoniter hatten für die Umhänge (im Niederländischen „Kleider“) und die Decken zu sorgen. Kleider und Decken sprechen von unserer praktischen Darstellung in der Welt, von dem, was die Menschen an uns sehen. Wird in unserem praktischen Leben der Herr Jesus sichtbar? Die Gersoniter lagern sich an der Westseite, der Seite der Prüfung. Unser ganzes Leben als Gersoniter darf ein Zeugnis von dem sein, wer der Herr Jesus ist. Wer der Herr Jesus für uns ist, wird am besten sichtbar, wenn wir uns in Schwierigkeiten befinden. Zeugnis ablegen ist das Verrichten eines Dienstes als Evangelist. Die Kehatiter und ihre AufgabeDie Kehatiter hatten für die Geräte, die im Heiligtum standen, sowohl im Heiligen wie im Allerheiligsten, zu sorgen. Sie waren vertraut mit der Gegenwart Gottes. Sie kannten sozusagen die Stellung des Volkes Gottes vor Gott. In allen Gegenständen, für die sie zu sorgen hatten, wird die Herrlichkeit Gottes in Christus gesehen. Sie lagerten an der Südseite. Diese ist gekennzeichnet von der Würde, von einer gekannten Stellung. Es ist die Aufgabe der Lehrer, dafür zu sorgen, dass sich alle Glieder des Volkes Gottes dieser Stellung bewusst sind. Die Merariter und ihre AufgabeDie Merariter hatten die Sorge für die Bretter und die Pfeiler, für alles, was die Stabilität der Stiftshütte ausmachte, zu tragen. Sie lagerten an der Nordseite, der Seite der Kälte, in der Richtung, aus welcher der Böse das Werk Gottes verwüsten wollte. Ihren Dienst sehen wir in der Tätigkeit der Hirten, die sich dafür einsetzen, die Gemeinde aufrechtzuerhalten, damit sie nicht dem Druck des Feindes unterliegt. Hirten sorgen dafür, dass die Gläubigen fest zusammengefügt bleiben, wie die Bretter der Stiftshütte. Lagerung von Mose und Aaron und seinen SöhnenMose und Aaron sollen an der Ostseite lagern, bei dem Eingang der Stiftshütte, an der Seite des Sonnenaufgangs. Die meistbevorrechtigten Personen und Familien lagern am nächsten bei dem Wohnort Gottes und dem Zugang zu Ihm. Dieser Unterschied der Nähe besteht in der Gemeinde nicht. Jeder Gläubige ist Gott gleich nah. Aber es gibt wohl einen Unterschied in dem Genuss, den die Glieder der Gemeinde von der Stellung haben, die sie aufgrund des Werkes des Herrn Jesus alle ohne Unterschied einnehmen. Der, welcher am nächsten bei dem Herrn Jesus ist, ist der, welcher Ihm am meisten dient, denn ohne seine Nähe ist es nicht möglich, Ihm zu dienen. Unterschied in ZahlenZum dritten Mal bekommt Mose den Auftrag zu mustern. Ziel dieser Musterung ist es festzustellen, ob jeder Erstgeborene auch einen Levit als Gegenstück hat. Die Frage ist, ob jeder, der in der Stellung des Erstgeborenen ist, in der Praxis auch ein Levit ist. Verrichtet jeder Gläubige auch seine Aufgabe als Levit? Aus der Musterung ergibt sich, dass es doch wohl weniger Leviten als Erstgeborene gibt. Nicht jeder Gläubige hat einen Leviten als Gegenstück. Aber Gott macht doch sein Recht darauf geltend. Er will, dass so jemand doch als Levit dient. Ein Lösegeld ist erforderlich, damit aus einem Erstgeborenen auch ein Levit wird. Gott bestimmt die Höhe des Lösegeldes. Das Lösegeld beträgt das Zehnfache dessen, was ein Gemusterter aus dem Volk bezahlen muss (2Mo 30,13) Das Bewusstsein, dass ich für einen Preis erkauft bin durch das Blut des Herrn Jesus, soll mich dazu führen, meine Aufgabe als Levit zu erfüllen. Das ist meine Verantwortung, von welcher die Zahl Fünf spricht. Das Vieh, das in 4Mo 3,41 erwähnt wird, weist darauf hin, dass Gott seine Ansprüche und seine Rechte nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf alles, was wir besitzen, geltend macht. © 2023 Autor G. de Koning Kein Teil der Publikationen darf – außer zum persönlichen Gebrauch – reproduziert und / oder veröffentlicht werden durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder irgendwelche andere Weise ohne die vorherige schriftliche Genehmigung des Daniel-Verlages, Retzow, Deutschland, oder des Autors. |